fenster.sims
der blick vom dateifenster auf die straße:
die sanftmut von autos. geräusch:
das träge surren der heizungsventilation.
ich werde vollklimatisiert.
auf dem sims außer gardine und leerer weiße,
von mir vor mich hin gestellt, drei flaschen:
cola light, whisky und shampoo.
sie ragen nahtlos passend in das panorama der häuser.
im siebten stock eines hochgehäuses
die zelle, versorgt mit allen tasten und tränen
nach draußen, tv, wlan, nasszelle.
weniger gefängnis als die inneren gittergestäbe.
fast könnte man hier dauerhaft einziehen.
mehr braucht man nicht: das täglich gemachte bett,
die ausgetauschten handtücher, obwohl
man sie über den galgen hängte,
der sagt: „ja, ich benutze dieses leben nochmal“,
es ist noch nicht dreckig genug,
heruntergekommenheit nur schein,
auf den hund nur haustierhaft gekommen.
im lauf der behausungen habe ich mich verjüngt.
meine unerwachsenheit, einst auf zwölf geschätzt,
zählt nurmehr noch die jahre eines neunjährigen.
ich fühle mich wie ein halbjahrhundertnichtereignis.
im spiegel des fensters, um die ecke geguckt,
das kind, der junge,
wie er sich vertieft unter finsterer stirn
in einen prospekt.
alles lesen, was da ist!
aus dem fenster schauen auf alles, was sich noch bewegt!
wie irr bin ich am sims gerührt,
weil ich wiedererkenne, was nie war.
die sanftmut von autos. geräusch:
das träge surren der heizungsventilation.
ich werde vollklimatisiert.
auf dem sims außer gardine und leerer weiße,
von mir vor mich hin gestellt, drei flaschen:
cola light, whisky und shampoo.
sie ragen nahtlos passend in das panorama der häuser.
im siebten stock eines hochgehäuses
die zelle, versorgt mit allen tasten und tränen
nach draußen, tv, wlan, nasszelle.
weniger gefängnis als die inneren gittergestäbe.
fast könnte man hier dauerhaft einziehen.
mehr braucht man nicht: das täglich gemachte bett,
die ausgetauschten handtücher, obwohl
man sie über den galgen hängte,
der sagt: „ja, ich benutze dieses leben nochmal“,
es ist noch nicht dreckig genug,
heruntergekommenheit nur schein,
auf den hund nur haustierhaft gekommen.
im lauf der behausungen habe ich mich verjüngt.
meine unerwachsenheit, einst auf zwölf geschätzt,
zählt nurmehr noch die jahre eines neunjährigen.
ich fühle mich wie ein halbjahrhundertnichtereignis.
im spiegel des fensters, um die ecke geguckt,
das kind, der junge,
wie er sich vertieft unter finsterer stirn
in einen prospekt.
alles lesen, was da ist!
aus dem fenster schauen auf alles, was sich noch bewegt!
wie irr bin ich am sims gerührt,
weil ich wiedererkenne, was nie war.
oegyr - 9. Nov, 21:02
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