Di, 13.4.10 (Mi, 14.4.10, 4:18): lies lüge
Sprachtheorie mit Anekdote: In der siebenteiligen Propaganda-Doku "Why We Fight" (Frank Capra, USA 1942-1945), Lehr- und Motivationsmaterial für US-Soldaten, um gegen Nazi-Deutschland und Japan in den Krieg zu ziehen, fällt mir ein Trickbild auf: Man sieht einen Radiomast, einen nazi-deutschen, der Wellen aussendet, zwischen denen "LIES - LIES - LIES" steht. Gemeint sind natürlich die Lügen (lies) der Nazi-Propaganda, aber ich lese intuitiv das gleichlautende deutsche Wort "Lies!", sprich die Aufforderung zu lesen.
Selbabendlich in der "Unendlichen Geschichte" das Märchenbild vom Untergang Phantasiéns dergestalt, dass seine Geschöpfe in der "Wirklichkeit" zu Lügen werden. Michael Endes Roman ist erzähltheoretisch ohnehin hoch interessant, einer seiner "Coups" ist, dass das Erzählte, die Fiktion verschwindet, zur Lüge wird, wenn man sie mit dem Maß des Realen misst (mal so ins Grobe formuliert, nicht ganz zutreffend).
Für das hiesige di.gi.arium ist das höchst bedenkenswert. Es ist ja einerseits dokumentarisch, andererseits darin immer die Fiktion, der Fake des Dokuments. Schreiben als Lüge, indem das Lesen des Geschriebenen es zur Lüge zernichtet, das Dokument als Fiktion - und umgekehrt - entlarvt?
Das muss unbedingt theoretisch, essayistisch durchdacht werden. Bestimmender Gedanke heute. Erstmal, sozusagen das Dokument fiktionalisierend, schneide ich aus paar Einstellungen aus "Why We Fight" (Teil 3 und 4) eine kleine Collage zusammen:
Eine Vorstudie zu einem Essay-Film, der "Why We Write" heißen könnte. Erstmal nur so eine meiner abgedrehten Ideen, aber auch aus poetologischen Gründen des hiesigen Unterfangens "TEXT über TEXT"-mäßig zu verfolgen. (Der Fallschirm ist schon aufgespannt, mit dem ich aus dem abstürzenden Text aussteige ...)
Selbabendlich in der "Unendlichen Geschichte" das Märchenbild vom Untergang Phantasiéns dergestalt, dass seine Geschöpfe in der "Wirklichkeit" zu Lügen werden. Michael Endes Roman ist erzähltheoretisch ohnehin hoch interessant, einer seiner "Coups" ist, dass das Erzählte, die Fiktion verschwindet, zur Lüge wird, wenn man sie mit dem Maß des Realen misst (mal so ins Grobe formuliert, nicht ganz zutreffend).
Für das hiesige di.gi.arium ist das höchst bedenkenswert. Es ist ja einerseits dokumentarisch, andererseits darin immer die Fiktion, der Fake des Dokuments. Schreiben als Lüge, indem das Lesen des Geschriebenen es zur Lüge zernichtet, das Dokument als Fiktion - und umgekehrt - entlarvt?
Das muss unbedingt theoretisch, essayistisch durchdacht werden. Bestimmender Gedanke heute. Erstmal, sozusagen das Dokument fiktionalisierend, schneide ich aus paar Einstellungen aus "Why We Fight" (Teil 3 und 4) eine kleine Collage zusammen:
Eine Vorstudie zu einem Essay-Film, der "Why We Write" heißen könnte. Erstmal nur so eine meiner abgedrehten Ideen, aber auch aus poetologischen Gründen des hiesigen Unterfangens "TEXT über TEXT"-mäßig zu verfolgen. (Der Fallschirm ist schon aufgespannt, mit dem ich aus dem abstürzenden Text aussteige ...)
oegyr - 14. Apr, 04:50
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