Mo, 8.3.10 (Di, 9.3.10, 0:04): dichte Opern
Das Gedicht tendiert in Fragmenten mal wieder zum ganz großen, gesamtkunstwerkenden Entwurf. Oper, einsilbige Operettensoldaten. Etwa so:
schlafend aufgewacht
fehlst du mir,
nachbarin nebenan.
wachend entschlummert
bist du da,
näherin meines traumgarns.
vergessen wir die zeiten,
vergessen wir sie nicht,
nur uns, wenn wir reden
wie eben und lieben
wie uns vergeben
die träume aus licht.
und wirst du, liebste,
mich auch noch herzen,
wenn den werken das erz
ausgeht, wenn ...
Fragment, unvollendet, unbeantwortet wie dies:
frühere sommer ...
sonnenbleich fiel man in die betten,
zerschlief besucherritzen
...
die nächte waren samt
und sternenklar, noch nicht,
noch lange fern dies heute
durch sie irren.
Was soll uns das sagen? Vor allem, was will es?
Und dies:
Kinkerlitzen: Er, ein blond Gebräunter, für den Mode wie Bermuda-Shorts erfunden wurden, dem Turnhosen stehen und das Schnalzen der Flipflops auf dem Kopfsteinpflaster einen eher nicht zufälligen Rhythmus ergibt. Sie, Mitte bis Ende 20, der man jetzt schon ansieht, dass ihr die Verdoppelung dieser Lebensspanne nicht viel anhaben wird - dergestalt, dass da immer so etwas backfischig gut gepolstertes Mädchenhaftes bleiben wird, auch halbjahrhundert, was natürlich ein bisschen erschauern lässt, weil sich nichts nur wenig ändern sollte. Hinter ihnen, mühsam Schritt haltend hinter der Strandgepäcksammlung, ein rachitisches Hündchen, das man Köter heißen müsste, wenn es denn etwas dafür könnte, wie Menschen ein Tier nennen. Alle drei scheinen zu wissen, was sie sind. Sie stellen nichts dar, man stellt sie nur dar, und man sieht ihnen an, dass sie nicht so ausschauen möchten wie ich, das aber aus Höflichkeit der Welt gegenüber, mit der sie ganz gut klar kommen, nicht mal im Zweisamen sagen würden, sondern es lieber als einsamen Gedanken, vor dem ihnen ein bisschen graust, in die jetzt runtergebrochene Nacht senden. Eine peinliche Berührtheit meiner- wie ihrerseits, die sich vergeblich an so etwas Abstraktem wie Menschenkenntnis oder dass man die haben sollte, festhalten, indem sie sie loslassen. In diesem Moment, auf der Straße vor dem Straßencafé mit den elektrischen Jahrmarktlampions, das Köterchen, seltsam gebrechlich gehetzt, hinterdrein.
Derweil dazu schon wieder eine Operetten-Film-Fantasie-Idee: Doku vom Bau des Opernhauses in Sydney verschmitzt verschnitten mit Szenen aus "Fitzcarraldo", wo Klaus Kinski als Fitzcarraldo keine Mühen scheut, um in Manaus, im tiefsten amazonischen Dschungel, ein Opernhaus zu bauen. Caruso calling!
Das in halbgeviertel(sch)achteltem Traum, gedichtet, komponiert, große kleine Oper.
Szenenwechsel ...
schlafend aufgewacht
fehlst du mir,
nachbarin nebenan.
wachend entschlummert
bist du da,
näherin meines traumgarns.
vergessen wir die zeiten,
vergessen wir sie nicht,
nur uns, wenn wir reden
wie eben und lieben
wie uns vergeben
die träume aus licht.
und wirst du, liebste,
mich auch noch herzen,
wenn den werken das erz
ausgeht, wenn ...
Fragment, unvollendet, unbeantwortet wie dies:
frühere sommer ...
sonnenbleich fiel man in die betten,
zerschlief besucherritzen
...
die nächte waren samt
und sternenklar, noch nicht,
noch lange fern dies heute
durch sie irren.
Was soll uns das sagen? Vor allem, was will es?
Und dies:
Kinkerlitzen: Er, ein blond Gebräunter, für den Mode wie Bermuda-Shorts erfunden wurden, dem Turnhosen stehen und das Schnalzen der Flipflops auf dem Kopfsteinpflaster einen eher nicht zufälligen Rhythmus ergibt. Sie, Mitte bis Ende 20, der man jetzt schon ansieht, dass ihr die Verdoppelung dieser Lebensspanne nicht viel anhaben wird - dergestalt, dass da immer so etwas backfischig gut gepolstertes Mädchenhaftes bleiben wird, auch halbjahrhundert, was natürlich ein bisschen erschauern lässt, weil sich nichts nur wenig ändern sollte. Hinter ihnen, mühsam Schritt haltend hinter der Strandgepäcksammlung, ein rachitisches Hündchen, das man Köter heißen müsste, wenn es denn etwas dafür könnte, wie Menschen ein Tier nennen. Alle drei scheinen zu wissen, was sie sind. Sie stellen nichts dar, man stellt sie nur dar, und man sieht ihnen an, dass sie nicht so ausschauen möchten wie ich, das aber aus Höflichkeit der Welt gegenüber, mit der sie ganz gut klar kommen, nicht mal im Zweisamen sagen würden, sondern es lieber als einsamen Gedanken, vor dem ihnen ein bisschen graust, in die jetzt runtergebrochene Nacht senden. Eine peinliche Berührtheit meiner- wie ihrerseits, die sich vergeblich an so etwas Abstraktem wie Menschenkenntnis oder dass man die haben sollte, festhalten, indem sie sie loslassen. In diesem Moment, auf der Straße vor dem Straßencafé mit den elektrischen Jahrmarktlampions, das Köterchen, seltsam gebrechlich gehetzt, hinterdrein.
Derweil dazu schon wieder eine Operetten-Film-Fantasie-Idee: Doku vom Bau des Opernhauses in Sydney verschmitzt verschnitten mit Szenen aus "Fitzcarraldo", wo Klaus Kinski als Fitzcarraldo keine Mühen scheut, um in Manaus, im tiefsten amazonischen Dschungel, ein Opernhaus zu bauen. Caruso calling!
Das in halbgeviertel(sch)achteltem Traum, gedichtet, komponiert, große kleine Oper.
Szenenwechsel ...
oegyr - 9. Mär, 06:43
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